Bailando

Brasilien ist bekannt für seine Karnevalsumzüge, die ganze Straßen füllen aber in Argentinien und Uruguay wird der Carnaval ein wenig anders gefeiert. Am beliebtesten ist er in kleineren, oft indigenen Städten im Norden Argentiniens nahe der Grenze zu Uruguay und gilt als Fest des „el pueblo“ (des Dorfes). Trommelschläge, die Candombe genannt werden, sind das Grundelement der Carnaval-Tänze, ebenso wie Einflüsse der folkloristischen Musik und des Cumbia. In Buenos Aires ist der Karneval bescheiden und nur in bestimmten Stadtvierteln spürbar. Außerhalb dieser kleinen Mikrokosmen geht es in der geschäftigen Hauptstadt zur Tagesordnung über.

Der uruguayische Carnaval ist ein bisschen lauter. In Montevideo werden Straßen abgesperrt und überall in der Stadt finden verschiedene Veranstaltungen statt. Er ist beliebt, aber kein Vergleich zu Rio de Janeiro oder São Paulo. Der Karneval in Uruguay und Argentinien ist in gewisser Weise von Natur aus authentisch, und seine Pracht ist oft denen vorbehalten, die ihm kulturell am nächsten stehen – er zieht nicht wie in Brasilien Touristen aus aller Welt an und ist nicht unbedingt ein Vorwand, um sich in den Straßen zu betrinken und auf Fahnenmasten zu klettern. Es ist traditionell, nischenhaft und auf seine eigene Art lebendig.